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Baugrund

Baugrund

Baugrunduntersuchungen

Gebaut wird viel, zunehmend grösser, tiefer und zunehmend auch auf Grundstücken mit "schlechtem" Baugrund wie etwa in Rutschhängen oder in Ufernähe in weichen Seeablagerungen. Daher ist es für den projektierenden Architekten und Bauingenieur heute immer wichtiger, dass die geologisch-geotechnischen Baugrundverhältnisse rechtzeitig in einer Baugrunduntersuchung abgeklärt werden. So können diese Baugrube, Fundation und das Bauwerk selbst fachgerecht planen und dimensionieren. Dies ist eine Voraussetzung für sicheres Bauen.

Baugrunduntersuchungen sind die Kernkompetenz der Ingenieurgeologen. Dazu werten sie allfällige, ältere Untersuchungen aus und führen Baugrundsondierungen wie z.B. Bohrungen durch. Die Untersuchungen werden in einem geologisch-geotechnischen Baugrundgutachten dokumentiert und beurteilt. Dieses enthält das geologische Baugrundmodell, Baugrundwerte und bautechnische Hinweise für den Architekten und den Bauingenieur.

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Untertagebau

Tunnels, Stollen und Kavernen

Unterirdisches Bauen gewinnt zunehmend an Bedeutung und ist heute nicht mehr wegzudenken. Strassen- und Bahntunnel für Verkehrswege, Kavernen, Stollen und Schächte bei Wasserkraftanlagen, unterirdische Räumlichkeiten in städtischen Gebieten oder Auf-zugsschächte und Parkplatzkavernen für den Privatbedarf entlasten Städte und Umwelt an der Oberfläche und sichern die Energieversorgung. Der Bedarf an Untertagebauten wird in Zukunft noch weiter anwachsen.

Untertagbau gehört zu den Kernkompetenzen des Ingenieurgeologen. Dank seiner Ausbildung und seiner Praxiserfahrungen ist er ein verlässlicher Partner, um die geologischen Einflussfaktoren und insbesondere die Prozesse zu erkennen und zu verstehen und in Form von Gefährdungsbildern in die Planung und Realisierung von Untertagbauwerken einzubringen. Dazu verfügt der Ingenieurgeologe über die erforderlichen, um-fangreichen geologischen, boden- und felsmechanischen und hydrogeologischen Kenntnisse. Aufgrund der Komplexität arbeitet er interdisziplinär und eng mit den projektierenden Bauingenieuren zusammen. Nur so lassen sich Untertagbauten fachgerecht planen und erstellen.

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Versickerung von Dach-/Platzwasser

Versickerungsanlagen

Die stets zunehmende Versiegelung des Bodens durch neue Siedlungen und Strassen lässt den Niederschlag immer rascher abfliessen. Bei starken Niederschlägen überlastet dieser beschleunigte Abfluss Kanalisationen und Abwasserreinigungsanlagen und verschärft Hochwassersituationen. Zudem wird die Speisung der Grundwasservorkommen vermindert.

Heute soll bei Bauprojekten der natürlich Wasserkreislauf möglichst ungestört bleiben, weshalb baurechtliche Bestimmungen nach Möglichkeit die Versickerung von Platz- und Dachwasser ("Meteorwasser") fordern. Dazu ermittelt der Ingenieurgeologe die Schluckfähigkeit des Untergrunds anhand von Sondierungen und Versuchen. Gestützt darauf konzipiert und dimensioniert er geeignete Versickerungsanlagen.

Ingenieurgeologen leisten damit einen wichtigen Beitrag zum Schutz und zur Erhaltung unserer wichtigsten Ressource Grundwasser.

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Geothermie

Erdwärmesonden, Grundwasser-Wärmepumpen

Das Innere der Erde ist eine schier unerschöpfliche Energiequelle. Die sogenannte "Erdwärme" oder "Geothermie" ist daher eine nachhaltig nutzbare Ressource, welche bei korrekter Auslegung einer Anlage dauerhaft verfügbar bleibt.

In der Schweiz wird Geothermie bisher vorwiegend oberflächennah zur Wärmegewinnung (Beheizung) genutzt. Grossprojekte zur Stromerzeugung sind in der Schweiz nach wie vor Gegenstand von Forschung und Pilotprojekten. Im Erfolgsfall könnten solche tiefengeothermische Anlagen zukünftig eine umweltschonende, nachhaltige und sichere Methode der Energiegewinnung darstellen.

Ingenieurgeologen untersuchen und beurteilen die Möglichkeiten geplanter geothermischer Nutzungen wie z.B. Erdwärmesonden, -felder oder Anlagen zur Nutzung von Grundwasserwärme.

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Grundwasserschutz

Quellen und Grundwasser

Grundwasser zirkuliert dem Auge verborgen im Untergrund. An machen Stellen tritt es in Quellen zu Tage. Grundwasser deckt 80% des Schweizer Trinkwasserbedarfs, weshalb Grundwasser gesetzlich geschützt ist. Ingenieurgeologen sorgen sich in vielfältiger Weise um den Schutz dieser wichtigen Trinkwasserressource. Sie erkunden und überwachen das Grundwasser mit Bohrungen, Messungen und Versuchen und sie konzipieren neue Wasserfassungen für die Trinkwasserversorgung. Bauprojekten im Bereich von Grundwasservorkommen werden von Ingenieurgeologen umsichtig geplant, so dass die Qualität und der Durchfluss von Grundwasser gewährleistet bleiben.


Naturgefahren (Rutschungen / Steinschlag)

Projekte in Gefahrenbereich

Naturgefahren sind Teil unseres Lebensraumes. Sie nehmen an Häufigkeit und Intensität zu.

Die Verletzlichkeit unserer Gesellschaft gegenüber Naturgefahren ist grösser geworden. Eindrückliche Beispiele sind der Lawinenwinter 1999, die Hochwasser im August 2005 und erst gerade auch der Bergsturz sowie die Murgänge von Bondo im Bergell (2017).

Naturgefahren bilden traditionell eine Kernkompetenz des Ingenieurgeologen. Dank seiner Ausbildung und seiner Praxiserfahrungen ist er ein verlässlicher Partner, wenn es darum geht, Naturgefahren zu beurteilen und geeignete Schutzmassnahmen zu evaluieren. Im Vordergrund stehen Gefahrenprozesse, bei denen hauptsächlich Erd- und Felsmassen beteiligt sind, insbesondere Rutschungen, Fels- und Bergstürze, Stein-/Blockschlag, Einsturz des Untergrundes sowie Murgänge.

Naturgefahren sind in ihrer Entstehung und in ihrem Ablauf oft komplex, und unter Umständen auch mit gefährlichen Prozessverkettungen verknüpft. Der Ingenieurgeologe ist sich dieser Komplexität bewusst, weshalb er im Naturgefahrenbereich oft interdisziplinär mit anderen Fachspezialisten zusammenarbeitet.

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Altlasten

Verschmutzungen von Boden, Untergrund oder Grundwasser

Ehemalige Deponien, Industriestandorte, Schiessanlagen, frühere Havarien aber auch längst verschwundene Rebberge oder Hochspannungsmasten (Korrosionsschutz) belasten heute als "Altlasten" den Boden, den Untergrund und eventuell gar Grundwasser, Flüsse und Seen mit Schadstoffen wie Schwermetallen oder Lösungsmitteln.

Viele Bauherren sind mit den oft kaum sichtbaren "Altlasten" stark gefordert. Mit Boden und Wasser kennen sich Ingenieurgeologen dagegen gut aus. Routiniert untersuchen sie "Altlasten" jeglicher Art, konzipieren und begleiten nötigenfalls deren Sanierung und schätzen die damit verbundenen Kosten ab.


Gebäudeschadstoffe

z.B. Asbest, PCB etc.

Stoffe wie Asbest galten früher geradezu als Wundermittel. Die Beimischung von Asbest machte Baumaterialien wie etwa Zementplatten witterungsbeständig und feuerfest. Heute gelten Asbest und anderen problematische Substanzen als gesundheitsgefährdende Gebäudeschadstoffe, welche insbesondere gefährden.

Ingenieurgeologen sind aufgrund ihrer Ausbildung und beruflichen Erfahrung bei Altlastenuntersuchungen und Baubegleitungen geradezu prädestiniert, vor Baubeginn solche Gebäudeschadstoffe in älteren Gebäuden zu entdecken und zu erheben, so dass deren Umbau oder Abbruch gefahrlos projektiert und ausgeführt werden kann.